Lazarus Moyses
Lazarus Moyses, 1755 in Oberdollendorf geboren war Viehhändler und Metzger. Sein Haus in der Falltorstraße war in keinem guten Zustand und Lazarus so gut wie pleite. Die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges und der folgende siebenjährige Krieg hatten ein Großteil der rheinischen Bürger verarmen lassen. Es entstand ein florierendes Bandenwesen.
Die Räuberhauptleute „Fetzer“ und „Schinderhannes“ so wie „Matthias Weber“ hatten sich bei dem Handelsmann Lazarus Moyses in der Falltorstraße in Oberdollendorf versammelt. Sie heckten den Plan aus, in der folgenden Nacht in Beuel einen pensionierten alten General zu berauben. Der Handelsmann Lazarus sollte den Baldoverer, also den Auskundschafter machen. Der Überfall gelang, die Räuber schlugen den General zu Boden und erbeuteten eine Menge Geld. Das teilten sie in einem Wald hinter Oberdollendorf.
J. Keppelstraß
Lazarus besaß auch noch ein kleines Haus in der Winkelgasse und es war ein offenes Geheimnis, das er in seinen Häusern Hehlerwaren gestapelt hatte. Die Häuser des Lazarus waren ein Treffpunkt für Räuberbanden aus dem Rheinland, des Öfteren wurden bei ihm Verbrechen vorbereitet. Lazarus‘ Verdienst war zweifellos, dass Oberdollendorf von Überfällen und Raubzügen verschont war. Nach 1803 setzte die französische Militärverwaltung dem Räuberwesen ein Ende. Die Hehlerei des Lazarus wurde aber nie bestraft. Moyses verarmte vollkommen, er vermietete sein kleines Haus in der Winkelgasse an die kleine jüdische Gemeinde als Bethaus.