Jüdisches Schul- und Bildungswesen
Es ist das Judentum, dass wie keine andere Religion und kein anderes Volk eine lebenslange Lernmotivation fordert. Lebenslanges, autonomes Lernen braucht eine spezifische Lernkultur, der seit Jahrtausenden eine Vorrangstellung im Leben eingeräumt wird.Das hat bis heute Auswirkungen auf die Lernstruktur des jüdischen Bildungswesens.
Die jüdische Schule von Bonn 1934-1942 und Hans Herbert Hammerstein
Die Nationalsozialisten förderten ein separates jüdisches Schulwesen mit der Absicht, die jüdischen Kinder schrittweise aus dem öffentlichen Schulbetrieb zu entfernen. Daraufhin wurde am 30. Januar 1934 der „Jüdische Kultur- und Schulverein für Bonn und Umgebung e.V.“ gegründet, dessen Leitung der Mathematikprofessor Dr. Otto Toeplitz übernahm. Da die Konzession nur auf den Schulleiter ausgeschrieben werden konnte, machte sich Toeplitz nun auf die Suche nach einer geeigneten Person. Die Witwe des berühmten jüdischen Philosophen Franz Rosenzweig machte ihn auf Hans Herbert Hammerstein aufmerksam. Rosenzweig hielt Hammerstein für eine große pädagogische Begabung und hatte recht damit.
Hans Herbert Hammerstein wurde am 17. April 1901 in Berlin geboren und war in den 1930er Jahren in Deutschland als Lehrer tätig. 1934, unter der Herrschaft der Nationalsozialisten, hatte er in Bonn eine jüdische Volksschule aufgebaut, die nach reformpädagogischen Prinzipien arbeitete. Während des Zweiten Weltkrieges emigrierte er nach Palästina und nahm den Namen Ysrael Shiloni an. gründete er schließlich das Museum "Deutsches Judentum" in Nahariya.
Salomon Lefmann
war drei Jahre Lehrer in Oberdollendorf und ein bedeutender Wissenschaftler des 19. Jhd.
Als Lehrer in Oberdollendorf verdiente er sich ein Zubrot um sein Studium finanzieren zu können. Die Sprache Sanskrit wurde sein Forschungsgebiet an der Universität Heidelberg.
Er engagierte sich auch für die deutsche Rechtschreibreform sowie in der jüdischen Gemeinde und war auch Präsident des Armenfürsorge-Vereins "Zedaka".