Kleiner Rundgang durch unseren Lehrraum
Unseren Rundgang haben wir in Schriftform erstellt, den Sie hier ansehen können.
Rechts neben dem Eingang findet sich eine Zeitleiste zu wichtigen Ereignissen zur jüdischen Lokalgeschichte
Geht man dann nach links, bekommt man eine Vorstellung von der Entwicklung der jüdischen Gemeinde vom 18.Jh. bis zu ihrer Zerstörung in der NS-Zeit.
Merkmale des Judentums lernt man kennen, bevor man zum Herzstück des Judentums und des Raumes kommt; der Toraschriftrolle.
Sie stammt aus dem Raum Mainz Ende des 18.Jh. In hebräischer Sprache geschrieben, einer Konsonantensprache. Unsere Rolle kann nicht mehr in der Synagoge benutzt werden, da sie Beschädigungen hat.
Die Rollen werden mit Hand auf Tierhaut geschrieben und müssen fehlerfrei sein. Sie enthalten die 5 Bücher Mose, die Tora. Gelesen wird die Schrift mit einem Zeigestab, der Yad.
Vitrine Nr. 1
Jüdische Familien im Erwerbsleben von Oberdollendorf
18. Jh in Oberdollendorf lebte, war sehr erfolgreich in Viehhandel, Fell -und Häutehandel sowie Metzgerbedarf. Paul und seine Geschwister waren im Dorf sehr geschätzt. Die Nazis trieben Paul in den Selbstmord.
Das gleiche gilt für die Familie Keller. Isaak Keller starb 1940, er hatte keinen Lebensmut mehr. Zwei Töchtern gelang die Flucht, seine Frau und die älteste Tochter sowie seine Enkelin wurden ermordet.
Die Anzahl der in Oberdollendorf ansässigen Juden wechselte häufig, je nach den politischen Verhältnissen. Waren es 1846 noch 34 Personen, so sank die Zahl bis 1928 auf 27 Personen.
Über lange Zeiträume in Oberdollendorf ansässig waren die Familien Süskind u. Cahn. Sie waren Kaufleute, Viehhändler und Metzger.
Zu Beginn der NS- Zeit lebten die verbliebenen jüdischen Familien vom Viehhandel, Metzgerhandwerk und zwei kleinen Privatpensionen, die von Frauen betrieben wurden.
Die Pensionen wurden von Frieda Marx und Ottilie Wolff geführt. Frau Marx bot lediglich Schlafgelegenheit und Frühstück, während die Wolffs volle Pension anboten. Die Kunden waren sowohl jüdisch als auch christlich. Beide mussten ihre Betriebe 1938 schließen.
Metzgereien betrieben die Familien Levy und Wolff in Oberdollendorf. Sie schlachteten nach dem jüdischen Speisegesetz, hatten aber viele christliche Kunden. Beide Familien wurden Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung.
Paul Süskind und Isaak Keller waren Viehhändler.Besonders Paul Süskind, dessen Familie schon seit dem Ende des
18. Jh in Oberdollendorf lebte, war sehr erfolgreich in Viehhandel, Fell -und Häutehandel sowie Metzgerbedarf. Paul und seine Geschwister waren im Dorf sehr geschätzt. Die Nazis trieben Paul in den Selbstmord.
Das gleiche gilt für die Familie Keller. Isaak Keller starb 1940, er hatte keinen Lebensmut mehr. Zwei Töchtern gelang die Flucht, seine Frau und die älteste Tochter sowie seine Enkelin wurden ermordet.
Die Metzgerinnung des Siegkreises Treffen der Mitglieder der Metzgerinnung des Siegkreises mit Ehefrauen in Heisterbacherrott 1930
https://virtuellesbrueckenhofmuseum.de/vmuseum/museum.php
Im Flur gegenüber des Lehrraumes findet sich auch eine Darstellung der Oberkasseler jüdischen Metzger. Erstellt von Helmut Vreden 2007
Eine Übersicht über die Wohnhäuser der Oberdollendorfer Juden findet sich auf der Tafel rechts daneben.
Vitrine Nr.2
Jüdische Menschen begleitende Kultgegenstände zeigt die Vitrine 2. Von den Ritualgeräten für den Sabbat, bis zu Gebet, Beschneidung und Totengedenken.
Vitrine 3
Alltagsgegenstände, Fotos und kleine Erinnerungen machen uns bekannt mit einigen jüdischen Bürgern Oberdollendorfs, die auch noch in Straßennamen des Ortes präsent sind.
Der Leseständer befindet sich noch im Aufbau. Viele Informationen enthält unsere Homepage.
Unser Raum ist sehr klein, enthält aber alle grundlegenden Informationen zu unserer Region.
Mehr Information bietet unsere Homepage und natürlich wir selbst.
Wir beantworten gerne alle Fragen zu dem Themenkomplex.
Gabriele Wasser und Eli Harnik
www.lehrraum-juedische-regionalgeschichte .de